Mobile Endgeräte beflügeln Online-Video-Konsum

Laut den heute von Zenith veröffentlichten Online Video Forecasts 2017 wird der Online-Videokonsum 2017 um 20 Prozent steigen. Weltweit werden Konsumenten durchschnittlich 47,4 Minuten täglich mit dem Anschauen von Online-Videos verbringen, 2016 waren es noch 39,6 Minuten. Verantwortlich für diesen Anstieg ist vor allem eine 35-prozentige Zunahme bei der Nutzung von Mobilgeräten (Smartphones und Tablets) für das Anschauen von Online-Videos, und zwar auf 28,8 Minuten täglich, während der Videokonsum auf Festgeräten (Desktop-PCs, Laptops und Smart-TVs) nur um 2 Prozent auf 18,6 Minuten täglich zulegen wird.

Das ist die dritte Ausgabe der einmal jährlich erscheinenden Online Video Forecasts von Zenith. Dieser Bericht enthält Daten zum vergangenen und prognostizierten künftigen Online-Videokonsum und -Werbeverhalten sowie auch lokale Fachkommentare zur Entwicklung einzelner Märkte. Die diesjährige Ausgabe umfasst 63 wichtige Märkte; in der vorjährigen Ausgabe waren es 57. Unter Online-Video verstehen wir alle über eine Internetverbindung angeschauten Videoinhalte, darunter auch sendereigene Internetportale wie Hulu, extrem erfolgreiche Abo-Services wie Netflix, Video-Sharing-Websites wie YouTube und Videokonsum auf sozialen Medien wie Facebook.

Die Menge der verfügbaren Videoinhalte steigt rasant bei allen Videoplattformen, aber insbesondere Social Media-Plattformen haben in den vergangenen Jahren Videos für sich entdeckt. Neue Tools unterstützen Benutzer und Marken bei der Herstellung und Teilung eigener Videos und Sportveranstaltungen werden als Live-Videostreams übertragen. Facebook ist mittlerweile in vielen Märkten nach YouTube bereits der zweitgrößte Anbieter von Videoinhalten.

Der Videokonsum auf Festgeräten erreicht in diesem Jahr seinen Höhepunkt

2017 erreicht der Videokonsum auf Festgeräten mit durchschnittlich 19 Minuten täglich seinen Höhepunkt. Die Videonutzung auf Smart-TV nimmt zwar weiter zu, aber das reicht nicht aus, um den von Desktop-Geräten und Laptops an Mobilgeräte verlorenen Seheranteil wieder wettzumachen. Wir prognostizieren daher einen Rückgang des Videokonsums auf Festgeräten von 1 Prozent 2018 und von 2 Prozent 2019.

Der mobile Videokonsum – der in diesem Jahr bei durchschnittlich 29 Minuten täglich liegt – wird hingegen dank der weiteren Verbreitung von Mobilgeräten, verbesserten Displays und schnelleren Datenverbindungen 2018 um 25 Prozent und 2019 um 29 Prozent steigen. Bis 2019 wird sich damit der Videokonsum über Mobilgeräte von derzeit 61 Prozent auf 72 Prozent erhöhen.

Ausgaben für Online-Videowerbung steigen 2017 um 23 Prozent

Die rasante Zunahme beim Videokonsum führt auch zu einem starken Anstieg bei der Videowerbung. Wir prognostizieren 2017 ein Wachstum der weltweiten Ausgaben für Online-Videowerbung um 23 Prozent auf US$ 27,2 Mrd. 2016 lagen diese Ausgaben noch bei US$ 22,2 Mrd. Mit 37 Prozent erreichte das jährliche Wachstum 2014 seinen Höchstwert und ist seither angesichts des ständig wachsenden Gesamtumfangs bei der Online-Videowerbung kontinuierlich zurückgegangen. Wir prognostizieren ein Wachstum von 21 Prozent 2018 und von 17 Prozent 2019, wenn die Ausgaben für Online-Videowerbung US$ 38,7 Mrd. erreichen werden.

Die Online-Videowerbung wird für den digitalen Display-Werbemarkt immer wichtiger, da Videos mittlerweile fester Bestandteil der Internetnutzung von Konsumenten sind. Im Jahr 2019 wird Online-Video einen Anteil von 31 Prozent an der weltweiten Display-Werbung haben, 2017 lag er noch bei 28 Prozent und 2012 bei 21 Prozent.

2018 erstmals mehr Online-Videowerbung auf Mobilgeräten als auf Festgeräten

Vittorio Bonori, Global Brand PresidentZenith, Vorreiter im Einsatz von Machine Learning in der digitalen Planung.

Vittorio Bonori, Global Brand President Zenith

Auch wenn derzeit bereits mehr Videokonsum über Mobilgeräte erfolgt, erhalten Festgeräte noch immer mehr Werbeausgaben. In diesem Jahr schätzen wir die Festnetz-Werbeausgaben auf US$ 15,2 Mrd. und die Werbeausgaben für mobilen Videokonsum auf US$ 12,0 Mrd. Auf Festgeräten werden Videos auf größeren Bildschirmen als bei Mobilgeräten angeschaut und auch die Aufmerksamkeit ist beim Videokonsum auf Festgeräten für gewöhnlich höher. Daher lassen sich Markenbotschaften bei der Werbung auf Festgeräten auch wesentlich effektiver kommunizieren, was die höheren Preise für die Werbetreibenden erklärt. Nächstes Jahr kann mit diesen Festnetz-Preisaufschlägen der höhere Videokonsum auf mobilen Geräten aber nicht mehr kompensiert werden und die Werbeausgaben für mobiles Video werden mit US$ 18,0 Mrd. erstmals die Werbeausgaben für Festnetz-Video (US$ 15,0 Mrd.) überholen.

„Online-Video ist einer der am schnellsten wachsenden Werbekanäle und führt bei den Marken zu einer starken Nachfrage nach hochwertigem Content,” erklärte Jonathan Barnard, Head of Forecasting and Director of Global Intelligence bei Zenith. „Videoplattformen, die mit dem besten Content die Aufmerksamkeit der meisten Konsumenten auf sich ziehen können, werden die größten Gewinner sein.“

„Mit Online-Video können Marken über leistungsstarke digitale Technologien Verbraucher mit zielgenauen und individuellen Werbebotschaften direkt und nicht länger als demografische Gruppe ansprechen und erzielen dabei die gleiche Werbekraft, die Fernsehwerbung beim Aufbau eines Markennamens so erfolgreich macht,” erklärte Vittorio Bonori, Global Brand President bei Zenith. „Fernsehen und Online-Video ergänzen einander gut, wobei das Fernsehen für die Reichweite und gemeinsame Erlebnisse sorgt und Online-Video für die Zielgruppenorientierung und Personalisierung.“

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